Einblicke in die Projektwoche „Müll“ (30. September – 04. Oktober) der Unterstufe
„Ganz schön schwer“, raunen sich ein paar Schüler zu, „ und miefen tut´s auch!“ Im vorderen Bereich des Atriums wächst er: ein imposanter Berg – bestehend aus den Rest- und Papiermüllsäcken der letzten vier Tage unseres Gymnasiums. Was es mit dieser ungewöhnlichen „Installation“ auf sich hat, das erfahren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5e an diesem Mittwochvormittag in den letzten beiden Schulstunden. Die Projektwoche „Müll“ für die Unterstufe ist zu diesem Zeitpunkt bereits voll im Gange. Sie sei eine unserer ersten Meilensteine auf dem Weg zur „Klimaschule“, informiert Lehrerin Katrin Reisnecker, neben Anne Halfmann Hauptverantwortliche für die angestrebte Zertifizierung, die Schulfamilie in einem vorausgegangenen Elternbrief.
Dass etwas mit unserem Klima nicht passe, beschreiben gleich zu Beginn des Workshops einige clevere Schülerinnen und Schüler: Die Ozeane seien zu warm, es gebe immer mehr Wirbelstürme und auch viele Tiere müssten aufgrund großer Müllberge leiden.
Damit dieses „Müllproblem“ von einem abstrakt-globalen Podium auf eine ganz nahe, sprichwörtlich „greifbare“ Bühne herunter gebrochen wird, liegt er nun vor der Klasse: Der selbstproduzierte Müllberg des Gymnasiums Penzberg. Erstaunt erkennt eine Schülerin: „In ein paar Säcken sind ja nur Papierhandtücher aus dem Klo!“ Bei der anschließenden Auswertung der Selbsteinschätzungsbögen wird deutlich: Die eben genannten Papierhandtücher und Verpackungsmaterial von mitgebrachtem Essen machen bei uns am Gymnasium den meisten Müll aus.
Spielerisch erkennen die Schülerinnen und Schüler während eines „Müllbingos“ nun sinnvolle Möglichkeiten kennen, Abfall zu vermeiden. Vor allem die Tatsache, dass Online-Rücksendungen oft nicht wieder aufgearbeitet, sondern einfach weggeschmissen werden, lässt die Klasse nachdenklich werden. Denn die erhobene Hand fast jedes Klassenmitgliedes beweist, dass in den letzten Wochen einige Online-Paketrücksendungen die Penzberger Haushalte verließen.
Breites Grinsen macht sich beim anschließenden Schauen des Informationsfilms der „Umwelt-AG“ auf allen Gesichtern breit. Denn der ein oder andere Laiendarsteller wird erkannt. Vor allem der anwesende Klimabotschafter Korbinian Sieber (Klasse 8d) hinterlässt in seiner Rolle als „Restmülltonne“ einen bleibenden Eindruck. „Jetzt weiß ich endlich, welchen Abfall ich wo in dieses Dreierding auf den Gängen schmeißen muss!“, stellt eine Schülerin danach fest.
Das abschließende Anfertigen dreier Plakate (Restmüll, Papiermüll und Verpackungsmüll) für´s eigene Klassenzimmer festigt diese Erkenntnis noch einmal. Zukünftig werden die Schüler dadurch täglich daran erinnert, dass außer dem Restmüll alles weitere auf den Gängen entsorgt werden sollte.
In der Feedbackrunde bringen es alle noch einmal auf den Punkt: Je weniger man konsumiert, desto weniger Müll fällt an. So bleibt die Hoffnung, dass die Müllberginstallation der Projektwoche „Müll“ 2025 kleiner ausfallen wird.
Für das Team „Klimaschule“: Anne Dettl